Gehrichtung Scharnitz nach Reith

Pfeishütte – Solsteinhaus

Etappe 3 – Tag 4

Pfeishütte – Solsteinhaus

Zwischen Wildnis und Siedlungsraum

Um diese lange Etappe zu meistern – sie ist die längste auf dem Karwendel Höhenweg – startest du am besten früh morgens auf der Pfeishütte. Zunächst genießt du noch die morgendliche Ruhe des Gebirges und bekommst vielleicht ein paar Gebirgsbewohner zu sehen.

  • Ausgangspunkt: Pfeishütte
  • Endpunkt: Solsteinhaus
  • Höchster Punkt: 2314 m
  • Empfohlene Ausrüstung: knöchelhohe Bergschuhe, Leichtsteigeisen oder Grödel, Teleskopstöcke, ausreichend Wasser
  • Schwierigkeit: schwierig / schwarzer Bergweg

Höhenmeter bergauf

1400 m

,

Streckenlänge

16,5 km

Höhenmeter bergab

1550 m

Gehzeit / Gesamt

9:00 h

Die dritte und wohl am Längsten dauernde Etappe des Karwendel Höhenwegs führt die BergsteigerInnen über den Goetheweg und den Gipfelstürmerweg von der Pfeishütte zum Solsteinhaus. Der starke Kontrast zwischen dem wilden und schroffen Karwendelmassiv und dem besiedelten Inntal wird hier sehr deutlich. Da es sich um eine sehr lange und anspruchsvolle Etappe handelt, sollte man sich wohl überlegen, ob man sich eine Pause in der zauberhaften Stadt Innsbruck, der Landeshauptstadt Tirols, welche mit einer einmaligen alpin-urbanen Mischung aus Berg und Tal, Natur und Stadt punktet, gönnt. Weltweit einzigartig, erreicht man vom Bergrestaurant Seegrube die Stadt mit dem goldenen Dachl in 20 Minuten.

Streckenbeschreibung:
Das erste Wegstück ab der Pfeishütte wandert man auf dem Goetheweg (219) zuerst Richtung Süden und dann Richtung Westen durch Latschenfelder und durch ein Geröllfeld hinauf zur Mandlscharte (2314 m). Von der Mandlscharte geht es kurz über Serpentinen hinunter und schließlich in wiederkehrendem Auf und Ab auf die Mühlkarscharte. Ab der Scharte wechselt der Blick auf die Südseite der Nordkette und beschert einem weitreichende Tiefblicke ins Inntal und Richtung Alpenhauptkamm. Man folgt dem Goetheweg über das Gleirschjöchl, bis wir schließlich südlich unterhalb der Hafelekarspitz zur Bergstation der Hafelekarbahn (2269 m) gelangen. Von hier aus wandert man auf dem Steig 216 hinunter zum Restaurant Seegrube (1906 m). Wer sich die 363 hm vom Hafelekarhaus auf die Seegrube sparen möchte, kann hierfür die Hafelekarbahn nutzen. Von der Seegrube halten wir uns immer Richtung Westen und durchqueren dabei herrliche Bergwiesen mit Tiefblicken auf die Stadt Innsbruck bis wir den Frau Hitt Sattel erreichen. Die markante Felsnadel der Frau Hitt befindet sich östlich von uns und soll laut einer Sage eine Frau auf einem Pferd darstellen. ACHTUNG: Bis in den Frühsommer hinein kann im Frau Hitt Kar mitunter sehr viel Altschnee liegen, der in den Morgenstunden pickelhart ist (Absturzgefahr: Leichtsteigeisen oder Grödel und Stöcke bieten einen optimalen Schutz). Über versicherte Passagen geht es nun über den Gipfelstürmerweg ca. 200 Höhenmeter steil hinunter durch die Schottergeröllhalde des Frau Hitt Kar, wonach es kurz wieder bergauf auf den sogenannten „Hippen“ geht. Von hier aus durchqueren wir das Arzler Kar und steigen nocheinmal hinauf auf das „Sandegg“. In Serpentinen führt der Steig den Rücken hinunter, an der Jagdhütte in der Wilden Iss vorbei. An der Abzweigung in der „Wilden Iss“ folgt man dem Weg 215 Richtung Westen bis man das wohlverdiente Solsteinhaus erreicht. Achtung: Der Innsbrucker Klettersteig ist zeitlich nicht mit Etappe 3 machbar!!

Alternative mit Zwischenstopp in Innsbruck :
Da die Etappe, wie oben schon erwähnt, sehr lange ist, lässt sich auch eine Übernachtung in der einzigartigen Stadt Innsbruck einbauen. Bevor es mit der Bahn ins Tal geht, kann man von der Bergstation Hafelekarbahn (2269 m) aus noch einen kurzen Gipfelabstecher auf die Hafelekarspitze  (+30min) machen, anschließend geht es dann mit der Hafelekarbahn oder zu Fuss hinab zur Seegrube. Von dort aus geht es mit der Nordkettenbahn  weiter zur Hungerburg, einmal umsteigen, und dann weiter Richtung Innenstadt. Die Fahrt dauert circa 20 Minuten. Am nächsten Tag fährt man mit der Bahn von Innsbruck wieder hinauf zur Seegrube und setzt von hier aus die 3.Etappe wie oben beschrieben fort.

Notfalltipp:
Da es sich hier um eine sehr lange und anspruchsvolle Etappe handelt, kann in Notfällen! auf der Höttinger Alm übernachtet werden. Hierfür geht es nach vor dem Aufstieg zum Frau Hitt Sattel auf dem Weg 215 Richtung Höttinger Alm.

 

Variante über die Kristenalm zum Solsteinhaus:

  • Höhenmeter: bergauf 630 m, bergab 746 m
  • Gehzeit: 5:00 – 5:30 h
  • Distanz: 15 km
  • Schwierigkeit: mittelschwierig/roter Bergweg

Von der Pfeishütte (1.922m) führt ein schöner Steig in gut 45 Minuten hinunter bis auf den Talboden des Gleirschtales. Am Fuße der imposanten Felsberge der Gleirschtaler-Halltal-Kette geht es weiter Richtung Möslalm. Falls auf dem Solsteinhaus oder auf der Pfeishütte kein Platz mehr zum Übernachten ist, bietet die Möslalm einige einfache Schlafplätze an. Wir folgen dem Fahrweg 221 folgend von der vielbesuchten Möslalm (1.262 m) Richtung Amtssäge (1.223 m). Nach der Amtssäge ein Stück hinunter bis wir die Kristenalm (1.348 m) erreichen. Von hier wandern wir auf Steig 213 über schöne Almböden durch das Groß-Kristental, vorbei an der Erlalm bis zum Solsteinhaus.

 

Schlüsselstellen auf dieser Etappe

Damit ihr euch die Schwierigkeit des Weges und die Anforderungen an die BergsteigerInnen besser vorstellen könnt, findet ihr hier eine  Bildergalerie und ein Video mit Abbildungen der Schlüsselstellen. Vor allem bei schlechter Sicht und beim Vorhandensein von Altschneefeldern gilt es hier höchste Konzentration zu wahren bzw. ist eine Begehung unter Umständen nicht möglich.

Wissenswertes:
Auf dieser Etappe tauchst du in zwei verschiedene Welten ein. Auf dem Goetheweg zum Hafelekar wechselt der Blick stets zwischen dem schroffen und felsigen Karwendelgebirge und dem dicht besiedelten Inntal. Das Inntal liegt einem hier mit seinen vielen kleinen Siedlungen und der Alpenstadt Innsbruck zu Füßen. Sobald du aber über den Frau Hitt Sattel gekommen bist, liegt vor dir das schroffe Karwendelgebirge mit seinen atemberaubenden Felsformationen.

Von Hütte zu Hütte

Hütten auf dieser Etappe

Von der Pfeishütte geht es lange acht Wanderstunden zum Solsteinhaus. Womit man sich dort belohnen kann, erfährst du im Hüttenprofil.

Genau hingeschaut!

Pflanzen und Tiere auf dieser Etappe

Auf jeder einzelnen Etappe gibt es typische Tier- und Pflanzenarten zu entdecken. So unterschiedlich das Gebirge ist, so verschieden sind auch die dort lebenden Bewohner.

Karwendel Höhenweg

weitere Etappen

Auf insgesamt sechs Etappen lernen die bergbegeisterten Karwendelfreunde oder diejenigen, die es werden möchten, das Karwendelgebirge in seinen verschiedenen Facetten kennen. Latschenfelder wechseln sich mit den fürs Karwendel typischen Schotterkaren ab. Der Blick schweift zwischen dem karg wirkenden Grau des Karwendelgerölls und dem dicht besiedelten Inntal.

Friedlich fließt der Tiroler Fluss durch das malerische Karwendeltal, eingerahmt von majestätischen Bergen im Hintergrund.

Etappe 6: Scharnitz - Hallerangerhaus

Der Karwendel Höhenweg startet in Scharnitz in der Länd, wo sich das Tor zum Karwendelgebirge befindet. Am ersten Tag führt uns der Weg durch das Hinterautal entlang der türkisblauen Isar und schließlich zum wunderbar gelegenen Hallerangerhaus.

Etappe 5

Etappe 5: Hallerangerhaus - Bettelwurfhütte

Nachdem man nach dem ersten Tag doch einige Kilometer in den Beinen hat, kann man es auf der fünften Etappe eher gemütlich angehen lassen. In drei Stunden wandert man vom Hallerangerhaus zur Bettelwurfhütte.

Etappe 4

Etappe 4: Bettelwurfhütte - Pfeishütte

Von der Bettelwurfhütte übers Stempeljoch führt die vierte Etappe des Karwendel Höhenweges. Startpunkt ist die spektakulär am Fuße des Kleinen Bettelwurfs thronende Bettelwurfhütte und Ziel ist die urige Pfeishütte.

Etappe 2

Etappe 2: Solsteinhaus - Nördlinger Hütte

Vom gemütlichen Solsteinhaus wandert man in etwa vier Stunden zur Nördlinger Hütte. Diese liegt in wunderbarer Lage am Südgrat der Reither Spitze.

Etappe 1

Etappe 1: Nördlinger Hütte - Reith

Bei der letzten Etappe starten wir auf der Nördlinger Hütte und erreichen in etwa drei Stunden den Bahnhof in Reith bei Seefeld. Bequem können wir unsere Heimreise mit dem Zug antreten.

Karwendel Höhenweg Tirol