Gehrichtung Reith nach Scharnitz

Solsteinhaus – Pfeishütte

Etappe 3 – Tag 3

Solsteinhaus – Pfeishütte

Zwischen Wildnis und Siedlungsraum

Um diese lange Etappe zu meistern – sie ist die am längsten dauernde auf dem Karwendel Höhenweg – startest du am besten früh morgens auf dem Solsteinhaus. Zunächst genießt du noch die morgendliche Ruhe des Gebirges und bekommst vielleicht ein paar Gebirgsbewohner zu sehen.

Ausgangspunkt: Solsteinhaus

  • Endpunkt: Pfeishütte
  • Höchster Punkt: 2314 m
  • Empfohlene Ausrüstung: knöchelhohe Bergschuhe, Leichtsteigeisen oder Grödel, Teleskopstöcke, ausreichend Wasser
  • Schwierigkeit: schwierig / schwarzer Bergweg

Höhenmeter bergauf

1550 m

,

Streckenlänge

16,5 km

Höhenmeter bergab

1400 m

Gehzeit / Gesamt

9:00 h

Die dritte und am längsten dauernde Etappe des Karwendel Höhenwegs führt die BergsteigerInnen über den Gipfelstürmerweg und den Goetheweg vom Solsteinhaus zur Pfeishütte. Der starke Kontrast zwischen dem wilden und schroffen Karwendelmassiv und dem besiedelten Inntal wird hier sehr deutlich. Da es sich um eine sehr lange und anspruchsvolle Etappe handelt, sollte man sich wohl überlegen, ob man sich eine Pause in der zauberhaften Stadt Innsbruck gönnt. Die Landeshauptstadt Tirols punktet mit einer einmaligen alpin-urbanen Mischung aus Berg und Tal sowie Stadt und Natur. Weltweit einzigartig, erreicht man vom Bergrestaurant Seegrube die Stadt mit dem Goldenen Dachl in 20 Minuten.

Streckenbeschreibung:
Vom Solsteinhaus geht es zunächst auf Steig 213 hinab Richtung Möslalm. An der Abzweigung in der „Wilden Iss“  folgt man dem Gipfelstürmerweg (215) Richtung Osten an der Jagdhütte in der Wilden Iss vorbei. In Serpentinen führt der Steig über einen grünen mit Bäumen und Latschen bewachsenen Rücken hinauf bis zum sogenannten „Hippen“. Nach einem kurzen Abstieg geht es nun 200hm über eine steile Schottergeröllhalde und über seilversicherte Passagen hinauf zum Frau Hitt Sattel, der sich westlich der markanten Felsnadel der Frau Hitt befindet. Sie soll laut einer Sage eine Frau auf einem Pferd darstellen. ACHTUNG: Bis in den Frühsommer hinein kann im Frau Hitt Kar mitunter sehr viel Altschnee liegen, der in den Morgenstunden pickelhart ist (Absturzgefahr! Leichtsteigeisen oder Grödel und Stöcke bieten einen optimalen Schutz).

Beim Abstieg des Frau Hitt Sattels bedarf es nun nocheinmal höchster Konzentration! Anfangs steil absteigend, folgt man rechter Hand dem Weg 215 Richtung Höttinger Alm, weiter über herrliche Bergwiesen zum Restaurant Seegrube (1906 m). Nach einer ausgiebigen Rast wandert man von der Seegrube auf dem Steig 216 hinauf zum Hafelekarhaus (2269 m). Wer sich die 363 hm vom Restaurant Seegrube auf das Hafelekarhaus sparen möchte, kann hierfür die Hafelekarbahn nutzen (Achtung Betriebszeiten!).
Achtung: Der Innsbrucker Klettersteig ist zeitlich nicht mit Etappe 3 machbar!!

Vom Hafelekar geht südlich unterhalb der Hafelekarspitze den Goetheweg (219) weiter zur Pfeishütte. Zunächst folgt man dem Pfad und gelangt ohne größere Höhenunterschiede über das Gleirschjöchl zur Mühlkarscharte. Währenddessen genießt man atemberaubende Ausblicke auf die Alpenstadt Innsbruck und ins Inntal. Ab der Mühlkarscharte wechselt der Weg auf die Nordseite der Nordkette und beschert einem weitreichende Blicke ins schroffe Karwendelgebirge. Der Weg führt in Serpentinen auf die Mandlscharte (2314m) und von dort aus hinunter in die Pfeis. Nach einem letzten Wegstück durch viele Latschen hindurch, erreicht man die Pfeishütte und damit das Ziel der dritten Etappe des Karwendel Höhenwegs.

Notfalltipp:
Da es sich hier um eine sehr lange und anspruchsvolle Etappe handelt, kann in Notfällen! auf der Höttinger Alm übernachtet werden. Hierfür geht es vom Frau Hitt Sattel aus nicht Richtung Seegrube, sondern auf dem Weg 215 Richtung Höttinger Alm.

Alternative mit Zwischenstopp in Innsbruck:
Da die Etappe, wie oben schon erwähnt, sehr lange ist, empfehlen wir eine Pause mit Übernachtung in der einzigartigen Stadt Innsbruck. Hierfür fährt man von der Seegrube aus mit der Nordkettenbahn  hinab zur Hungerburg, einmal umsteigen, und dann weiter Richtung Innenstadt. Die Fahrt dauert circa 20 Minuten. Am nächsten Tag geht es mit der Bahn von Innsbruck aus ganz hinauf auf das Hafelekar und von hier aus setzt man die Etappe 3 wie oben beschrieben fort. Wer möchte kann einen kurzen Gipfelabstecher auf die Hafelekarspitze einbauen (+30min).

Einfachere Variante der gesamten 3.Etappe:
Bei dieser Etappe geht es vom Solsteinhaus über die Kristenalm zur Pfeishütte.

  • Höhenmeter: bergauf 746 m, bergab 630 m
  • Distanz: 15 km
  • Gehzeit: 5:00 – 5:30 h
  • Schwierigkeit: mittelschwierig/roter Bergweg

Vom Solsteinhaus über den Steig 213 zur nahegelegenen Erlalm und in weiterer Folge über malerisch schöne Almböden durch das Groß-Kristental zur Kristenalm (1.348 m). Weiter auf dem Forstweg bis zur Einmündung in das Gleirschtal und kurz aufwärts zur Amtssäge (1.223 m). Dem Fahrweg 221 folgend bis zur vielbesuchten Möslalm (1.262 m). Falls auf dem Solsteinhaus oder auf der Pfeishütte kein Platz mehr zum Übernachten ist, bietet die Möslalm einige einfache Schlafplätze an. Weiter geht es am Fuße der imposanten Felsberge der Gleirschtaler-Halltal-Kette bis zum Talschluss. Zuletzt führt ein schöner Steig in gut 45 Min. zur Pfeishütte (1.922m).

Schlüsselstellen auf dieser Etappe

Damit ihr euch die Schwierigkeit des Weges und die Anforderungen an die BergsteigerInnen besser vorstellen könnt, findet ihr hier eine  Bildergalerie und ein Video mit Abbildungen der Schlüsselstellen. Vor allem bei schlechter Sicht und beim Vorhandensein von Altschneefeldern gilt es hier höchste Konzentration zu wahren bzw. ist eine Begehung unter Umständen nicht möglich.

Wissenswertes:
Sobald du den steilen Anstieg zum Frau Hitt Sattel gemeistert und ihn überquert hast, tauchst du in eine andere Welt ein. Zu Füßen liegt einem das Inntal mit seinen vielen kleinen Siedlungen und der Alpenstadt Innsbruck. Auf dem Weg zur Seegrube und auf das Hafelekar hast du dieses Spektakel unter dir. Auch auf dem anschließenden Goetheweg zur Pfeishütte wechselt der Blick stets zwischen dem schroffen und felsigen Karwendelgebirge und dem dicht besiedelten Inntal.

Von Hütte zu Hütte

Hütten auf dieser Etappe

Vom Solsteinhaus geht es lange neun Wanderstunden zur Pfeishütte. Womit man sich dort belohnen kann, erfährst du im Hüttenprofil.

Genau hingeschaut!

Pflanzen und Tiere auf dieser Etappe

Auf jeder einzelnen Etappe gibt es typische Tier- und Pflanzenarten zu entdecken. So unterschiedlich das Gebirge ist, so verschieden sind auch die dort lebenden Bewohner.

Karwendel Höhenweg

weitere Etappen

Auf insgesamt sechs Etappen lernen die bergbegeisterten Karwendelfreunde oder diejenigen, die es werden möchten, das Karwendelgebirge in seinen verschiedenen Facetten kennen. Latschenfelder wechseln sich mit den fürs Karwendel typischen Schotterkaren ab. Der Blick schweift zwischen dem karg wirkenden Grau des Karwendelgerölls und dem dicht besiedelten Inntal.

Etappe 1

Etappe 1: Reith - Nördlinger Hütte

Zu Beginn steigt man vom Ort Reith bei Seefeld zur Nördlinger Hütte auf und überwindet dabei 1150 Höhenmeter im Aufstieg.

Etappe 2

Etappe 2: Nördlinger Hütte - Solsteinhaus

Bevor es in Etappe 3 an die längste Wanderung der Mehrtagestour geht, wandert man in der zweiten Etappe in vier Stunden entspannt von der Nördlinger Hütte zum Solsteinhaus.

Etappe 4

Etappe 4: Pfeishütte - Bettelwurfhütte

Von der Pfeishütte geht es auf den Spuren der Bergsteigergruppe Wilde Bande über das Stempeljoch zur Bettelwurfhütte.

Etappe 5

Etappe 5: Bettelwurfhütte - Hallerangerhaus

Man verlässt die Bettelwurfhütte – den Adlerhorst des Karwendels – und wandert über das Lafatscher Joch und den Durchschlag zum Hallerangerhaus.

Friedlich fließt der Tiroler Fluss durch das malerische Karwendeltal, eingerahmt von majestätischen Bergen im Hintergrund.

Etappe 6: Hallerangerhaus - Scharnitz

Entlang des Wildflusssystems der Isar folgt man vom Hallerangerhaus dem Hinterautal talauswärts und erreicht nach etwa fünf Stunden Gehzeit die Gemeinde Scharnitz.

Karwendel Höhenweg Tirol