Gehrichtung Scharnitz nach Reith
Hallerangerhaus – Bettelwurfhütte
Etappe 5 – Tag 2
Hallerangerhaus – Bettelwurfhütte
Top-Etappe mit Besteigung des Großen Bettelwurfs
Vom Hallerangerhaus aus, erreichst du auf dieser Etappe den höchsten Punkt des Karwendel Höhenweges, den Großen Bettelwurf (optional). Mit seinen stolzen 2726 m, ist ein erstklassiger Aussichtsberg und überragt das Inntal um gut 2000 m.
- Ausgangspunkt: Hallerangerhaus
- Endpunkt: Bettelwurfhütte
- Höchster Punkt: 2726 m
- Empfohlene Ausrüstung: knöchelhohe Bergschuhe, Klettersteigset für Ungeübte
- Schwierigkeit: schwierig / schwarzer Bergweg
Höhenmeter bergauf
(600 m ohne Gr. Bettelwurf)
Streckenlänge
9,0 km
(5,8 km ohne Gr. Bettelwurf)
Höhenmeter bergab
(300 m ohne Gr. Bettelwurf)
Gehzeit / Gesamt
7:00 h
(3:00 h ohne Gr. Bettelwurf)
Streckenbeschreibung:
Nach einer Nacht auf dem Hallerangerhaus geht es auf dem Steig 223 Richtung Süden durch den sogenannten „Durchschlag“ hinauf auf das Lafatscher Joch (2081 m). Dieser Wegabschnitt ist auch ein Teil des berühmten Weitwanderweges „Adlerweg“. Zwischen Lafatscher, Roßkopf und Speckkarspitze hindurch geht es stets bergauf, bis nach dem Joch Richtung Osten auf Steig 222 abgezweigt wird. Immer dem Weg entlang gelangt man zur Bettelwurfhütte, dem Adlerhorst des Karwendels. Nach einer Stärkung auf der Hütte, geht es für alle konditionsstarken BergsteigerInnen, die sich fit fühlen und über das nötige körperliche und technische Rüstzeug verfügen, optional noch auf den Großen Bettelwurf. Zuerst geht man ostwärts, gut ausgeschildert, in den Graben, wo der Steig aus dem Halltal heraufführt und dann ansteigend südostwärts zum „Eisengattergrat“, dem Südrücken des Großen Bettelwurfs. Von hier aus hält man sich nördlich, stetig am Eisengattergrat bergan Richtung Gipfel bis zum Felsansatz und den ersten drahtseilversicherten Passagen. Die folgende, teilweise versicherte und teils in leichter Kletterei (I) zu überwindende Steiganlage in gut griffigem Kalkgestein, führt nun meist rechts einer schräg herabziehenden Rinne bis zum Gipfelgrat und überwindet dabei einige teils ausgesetzte Felsbänder. Eine Klettersteigausrüstung samt Helm wird hierfür ausdrücklich empfohlen. Nach oben hin wird der Steig etwas steiler. Kurz unterhalb des Gipfelgrates teilt sich der Steig, wobei der von unten gesehen linke Steig leichter zu begehen ist. Am Gipfelgrat hält man sich nach Osten und gelangt über ein schmaleres nach beiden Seiten ausgesetztes Gratstück bis zum Gipfelkreuz. Vom Gipfel geht es auf gleichem Weg wieder retour zur Bettelwurfhütte. Gemeinsam mit allen anderen BergsteigerInnen, welche die Zeit einstweilen bereits gemütlich zum Ausrasten und Entspannen nutzten, werden wir hier die Nacht verbringen.
Schlüsselstellen auf dieser Etappe
Damit ihr euch die Schwierigkeit des Weges und die Anforderungen an die BergsteigerInnen besser vorstellen könnt, findet ihr hier eine Bildergalerie mit Abbildungen der Schlüsselstellen. Vor allem bei schlechter Sicht und beim Vorhandensein von Altschneefeldern gilt es hier höchste Konzentration zu wahren bzw. ist eine Begehung unter Umständen nicht möglich.
Wissenswertes:
Die Sage vom Bettelwurfgeist
Im Klostergebäude zu St. Magdalena im Halltal kam eines Tages ein armer Salzbergarbeiter zur Klosterpforte und bat um Almosen für seine hungrige Kinderschar. Missmutig reichte ihm die Pförtnerin ein Stück steinhartes Brot. Da packte den armen Mann ein wilder Zorn und er schrie: „Diesen Bettel könnt ihr selber fressen, ihr Geizkragen!“ Und mit einem kräftigen Wurf schleuderte er das Brot gegen die Felswand. Die Nonne rief: „Das musst du büßen. Du wirst im Grab nicht Ruhe finden. Rastlos wird dein Geist in diesem Tal herumirren müssen.“
Und so kam es auch. Der Mann ward seither niemals wieder gesehen. Unsichtbar geistert er in den Felswänden des Halltals hin und her. An warmen Föhntagen kann man sein Heulen und Toben aus den Klüften der Felsen hören. Den schroffen, steilen Felsen, gegen den der Salzbergarbeiter das harte Brot, den „Bettel“, geworfen hatte, nannten die Leute „Bettelwurf“.
Von Hütte zu Hütte
Hütten auf dieser Etappe
Welche Hütte als Adlerhorst des Karwendels bezeichnet wird, und was es sonst alles Besonderes auf den Hütten der fünften Etappe zu sehen gibt erfährst du hier.
Genau hingeschaut!
Pflanzen und Tiere auf dieser Etappe
Auf jeder einzelnen Etappe gibt es typische Tier- und Pflanzenarten zu entdecken. So unterschiedlich das Gebirge ist, so verschieden sind auch die dort lebenden Bewohner.
Karwendel Höhenweg
weitere Etappen
Auf insgesamt sechs Etappen lernen die bergbegeisterten Karwendelfreunde oder diejenigen, die es werden möchten, das Karwendelgebirge in seinen verschiedenen Facetten kennen. Latschenfelder wechseln sich mit den fürs Karwendel typischen Schotterkaren ab. Der Blick schweift zwischen dem karg wirkenden Grau des Karwendelgerölls und dem dicht besiedelten Inntal.
Etappe 6: Scharnitz - Hallerangerhaus
Der Karwendel Höhenweg startet in Scharnitz in der Länd, wo sich das Tor zum Karwendelgebirge befindet. Am ersten Tag führt uns der Weg durch das Hinterautal entlang der türkisblauen Isar und schließlich zum wunderbar gelegenen Hallerangerhaus.
Etappe 4: Bettelwurfhütte - Pfeishütte
Von der Bettelwurfhütte übers Stempeljoch führt die vierte Etappe des Karwendel Höhenweges. Startpunkt ist die spektakulär am Fuße des Kleinen Bettelwurfs thronende Bettelwurfhütte und Ziel ist die urige Pfeishütte.
Etappe 3: Pfeishütte - Solsteinhaus
An diesem Tag wird fleißig gewandert: In etwa neun Stunden legt man auf dem Weg von der Pfeishütte zum Solsteinhaus eine Distanz von 16,5 Kilometern zurück.
Etappe 2: Solsteinhaus - Nördlinger Hütte
Gestartet wird auf 2239 Metern Höhe auf der Nördlinger Hütte. Über den Ursprungsattel und die Eppzirler Scharte folgt man dem Wanderweg zum Solsteinhaus.
Etappe 1: Nördlinger Hütte - Reith
Bei der letzten Etappe starten wir auf der Nördlinger Hütte und erreichen in etwa drei Stunden den Bahnhof in Reith bei Seefeld. Bequem können wir unsere Heimreise mit dem Zug antreten.





